EN Bad Godesberg. Man weiß es aus wurde früher bei "Peterchens Mondfahrt" und zum Mond fuhr Peterchen immer zur Weihnachtszeit. Heute gibt es das ganze Jahr Theater für die Jugend, wie beispielsweise in der Beueler Hermannstraße bei Helmut Tromm und seinem Ensemble, aber das Weihnachtsmärchen ist deshalb noch lange nicht außer Dienst gekommen.
Was haben die Kinder getobt, als jetzt im Konrad-Adenauer-Gymnasium Walter Ullrichs Kleines Theater "Aschenbrödel" für die zukünftige Kundschaft aufführte und der Küchenjunge Fritz (Wolf-Guido Grasenick) mit Aschenputtel Verstecken spielte und immer hinter ihr blieb, wo er, das begriff auch der Kleinste, nun wirklich nicht zu entdecken war. Wer hat schon hinten Augen. Also da gab es kein Halten mehr.
"Hinter dir! Hinter dir!" wollten alle der hübschen Katrin Fischer auf die Sprünge helfen, Natürlich vergeblich, denn Theater müssen sie ja noch lernen neu und dass die Zuschauer im Parkett oft mehr wissen als die auf der Bühne. Doch dieses Gemeinschaftsgeschrei, wie kostbar. Es ist dasErfolgsgeheimnis des Gemeinschaftserlebnis Theater. Da kann kein Fernseher und kein Kino mithalten. Das gibt es nur live.
Freilich muss es auch mitreißen wie hier, wo sich Regisseur Matthias Nowack ausgemacht einfallsreich zeigte und auch Große ihren Spaß fanden; wo Ottowerner Meyer die dekorativen Bühnenbilder zauberte; wo das Ensemble mit der frischen Bearbeitung des Grimmschen Märchens durch Walter Anders fesch umging - klug und lieblich (Aschenbrödel) oder dumm und fein (die hoffärtigen Stiefschwestern) oder mit dem sozialen Küchenjungenwitz[...]. Sogar eine lebendige Taube spielte mit. Hingehen, es wird nur noch am 18. und 19. Dezember, jeweils 15 Uhr, gegeben.